Catch me if you can!

Natsu verabschiedete sich von der Weißhaarigen und wünschte ihr viel Spaß, dann wandte er sich Lucy zu, die ihn Erwartungsvoll ansah. Kurz überlegte der Pinkhaarige, ehe er mit den Schultern zuckte. "Klar, wieso nicht?" Er grinste sie breit an. Schließlich würde sie ihm auf der Suche nach Fullbuster nicht stören und alleine rumlaufen konnte er dir knappgekleidete Blondine auch nicht lassen. Denn ihre Ängste wegen den Kerlen waren berechtigt, Natsu hatte schon einige Kerle beobachtet, wie sie die junge Frau anzüglich anstarrten und sich nach ihr umdrehten. "Aber dann musst du mir jetzt auch Mal deinen Namen verraten", zwinkerte er ihr zu und berührte kurz ihren Rücken, um ihr zu verdeutlichen, dass sie gehen würden.

Nachdem Juvia dem Weißhaarigen beteuert hatte, dass alles in Ordnung sei, blieben sie noch in der Halle und sahen sich um. Dabei achteten sie genau darauf, nicht zu auffällig zu wirken. Wenn irgendeiner dieser Typen herausfinden würden, dass sie Polizisten waren, wären sie erledigt gewesen.
"Wie sieht er eigentlich aus?", fragte Juvia und Lyon sah, wie ihre Wangen einen rötlichen Schimmer angenommen hatten. Aber woher hätte sie es auch wissen sollen.
"Dunkle Haare, etwa so groß wie Natsu und kühle dunkle Augen", beschrieb Lyon seinen alten Freund so gut es ging.
"Also wie die Hälfte der Menschen hier?", fragte Juvia und sah sich kurz um.
Lyon nickte aber dann fiel ihm etwas ein. Er holte sein Handy hervor und suchte nach einem Foto. Es zeigte Gray und ihm im Winter nach einer Schneeballschlacht, sie waren so durchnässt gewesen, dass Ul sie gezwungen hatte alle Klamotten auszuziehen und dann erst einmal ein heißes Bad zunehmen. "So, nur eben vierzehn Jahre älter."
"Süß", schwärmte die Blauhaarige und sah mit leuchtenden Augen zu Lyon auf. "Aber jetzt weiß ich wenigstens, nach wem ich suche." Lyon erwiderte ihren Blick und begann zu lächeln, während er in ihre schöne blauen Augen sah, er konnte sich förmlich in ihnen verlieren. sie wirkten so warm und herzlich.
Als das zweite Rennen angepfiffen wurde, wandten beide ihre Blicke voneinander ab und sahen auf die Monitore. Lyon achtete konzentriert darauf, ob einer der Kerle Gray war. Er hoffte stark, dass sie nicht umsonst hergekommen war, wenigsten ein winziger Anhaltspunkt, würde dem jungen Polizisten reichen.

Freudig klatschte Lucy in die Hände und ließ sich von Natsu führen. Die starke Hand an ihrem Rücken verpasste ihr eine Gänsehaut. So wurde die Blondine selten angefasst, eigentlich begrapschten die Männer ihren Hintern. Augenblicklich fühlte sie sich wohl bei ihm. Etwas rot im Gesicht fing sie an zu erzählen. "Ich heiße Lucy, wie unhöflich von mir. Ich komme selten hier her, aber ein Freund nimmt Teil. Ich kann mir das nicht entgehen lassen. Oh ...und bitte Steck mich nicht mit diesen Schlangen in einen Topf, die schon jeden Kerl aus ihrer Bande hatten." Ihr war es komischerweise wichtig, dass Natsu kein falschen Eindruck von ihr hat. Als sie an einen guten Zuschauer Punkt ankamen, stellte sich Lucy auf die Zehenspitzen. "Hier muss doch auch.... Aah." Lucys braune Augen leuchteten auf. In der Menge hatte sie Gray entdeckt, dieser stand nicht allzu weit weg von ihnen und dazu noch in der ersten reihe. Die besten Plätze die man haben kann. "Komm mit, ich hab einen besseren Platz im Auge." Ohne auf Natsu zu achten, nahm Lucy ihn bei der Hand und schleifte den jungen Mann hinter sich her.

Gray sah nur noch den Staub aufwirbeln und das Motoren Geräusch in der Ferne. Jetzt hieß es abwarten und hoffen dass Gajeel heil und in einem Stück, wieder ans Ziel kommt. Er verstand nicht wieso der Muskelmann überhaupt teilnahm. Geld hatten sie genug und Lucy auch. Besagte kam auch grade in sein Blickfeld. Verwundert blickte Gray zu ihr, wen die Blondine da wohl abschleppt. Lucy konnte sich beachtlich schnell Durchboxen, ohne das die anderen Männer eine Chance hatten sie anzufassen. "Eisboy. Schau mal ich hab jemanden gefunden, er ist total nett. Natsu heißt er!" Grays Augen weiteten sich minimal.
Das war sein alter Klassenkamerad. Beide hatten sie eine schwierige Beziehung. In der Schule rauften sie sich oft und mussten mindestens einmal pro Woche zusammen Nachsitzen, weil sie sich geprügelt hatten. „Ich weiß.“ sagte er monoton. Wenn Lucy meinte etwas mit Natsu anzufangen, so war es ihm gleichgültig. Lucy konnte sich jeden Kerl schnappen, er würde es ihr nicht aureden. Etwas sprachlos beugte sie sich vor. „Ist alles okey? Du schaust so komisch.“

Im ersten Moment kam Natsu nicht ganz hinter dem her, was die Blondine erzählte. Hatte er sie doch eigentlich nur nach ihrem Namen gefragt. Er sah sie kurz verwundert an, er hätte auch gar nicht erst gedacht, dass sie etwas mit ungewöhnlich vielen Typen hatte. So wirkte sie auf ihn nicht, auch trotz des knappen Outfits nicht. Sie schien zu wissen, was sie wollte und das machte starke Frauen aus. Gerade wollte der Pinkhaarige etwas dazu erwidern, als Lucy auch schon weitersprach. Er schmunzelte leicht, er war so viel Gerede einfach nicht gewohnt und wenn, dann eben von ihm. Und gerade machte es nicht wirklich den Eindruck, als würde er überhaupt zum Wort kommen.
Auf einmal griff die Blondine nach Natsus Hand und zog ihn hinter sich her. Jetzt wurde ihm klar, dass er sich zuvor überhaupt gar keine Gedanken darübermachen brauchte, sie alleine hier rumlaufen zu lassen, er musste leicht über diesen Gedanken grinsen. Irgendwie hatte er sie anders eingeschätzt, als er sie vorher gemeinsam mit Mirajane getroffen hatte. Bekanntlich wusste man ja, dass der Schein trug.
Zielstrebig ging sie auf eine Stelle zu und Natsu staunte nicht schlecht, als er erkannte, auf wen sie da zu lief. Tatsächlich war es Fullbuster, der da stand. Wenn das kein Glück war, wusste er auch nicht. Wie berichtete er am besten Lyon davon, ohne dass es großartig auffiel?
Sie stellte ihn vor seinem alten Schulkameraden als „nett“ vor, was Natsu sie anlächeln ließ, doch dann grinste er Gray herausfordernd an. „Eisboy?“, fragte er amüsiert und hob eine Augenbraue.
Als er Lucys besorgten Unterton bemerkte, legte er einen Arm kumpelhaft über ihre Schulter. „Der Eisboy und ich hatten nicht immer nur gute Zeiten“, erklärte er. „So wie wir Kerle halt sind. Wir haben uns gegenseitig viele blaue Augen und blutige Lippen verpasst.“ Er lachte bei der Erinnerung daran kurz auf. Kurz warf er einen Blick durch die Halle, um nach Lyon und Juvia zusehen, doch es waren zu viele Menschen und er konnte sie nirgends erkennen.


Als plötzlich Natsu mit einer Blondine im Arm auf dem Bildschirm auftauchte, zog Lyon eine Augenbraue hoch. Dafür waren sie eigentlich nicht hergekommen. Bei genauerer Berachtung, erkannte er aber, dass Jemand mit einer Kapuze neben ihm stand, der den Pinkhaarigen böse anfunkelte. Diesen Gesichtsausdruck kannte er zu gut, um nicht zu erkennen, schließlich hat er diesen auch schon oft selber zu Gesicht bekommen. „Er hat Gray gefunden“, murmelte er leise.
Sofort sah Juvia zu ihm auf. „Ehrlich?“
Lyon nickte. „Komm, wir gehen.“ Er legte eine Hand um ihre Taille und schon sie mit etwas Druck durch die Menschenmassen, er wollte sie hier zwischen den ganzen Verbrechern sicherlich nicht aus den Augen verlieren. Wer wusste schon, was sie mit ihr angestellt hätten.
Sie schoben sich durch die Menschenmassen, als plötzlich ein einvernehmliches Zischen durch die Menge ging. Lyon sah zu dem Bildschirm und erkannte, wie ein Schwert knapp an dem Wettbewerbsführer vorbeiflog und auch er sog die Luft zwischen den Zähnen ein, dass ein Zischlaut entstand. Hätte es den Typen oder sein Motorrad getroffen, hätte dies übel enden können. Ein Grund, warum diese hirnlosen Rennen eigentlich auch illegal waren. Nach kurzem Schweigen wurde es nun lauter in der Halle als zuvor, die Menschen begannen zu diskutieren und auch kleine Rangeleien konnte der Weißhaarige vernehmen. „Lass uns schneller gehen“, meinte er zu Juvia, um zu verhindern, dass sie von irgendwem angemacht worden.

Als sein alter Mitschüler, seinen Kosenamen wiederholte und dazu noch dämlich grinste, musste Gray sich zusammenreißen. Mit einer coolen aufgesetzten Miene, sah er Natsu herausvorfernd an. „Pass auf, sonst verpass ich dir hier und jetzt blaue Flecke und Brüche.“ Über Natsus Arm, der nun freundschaftlich auf Lucys Schulter lag, schaute er kurz skeptisch. Irgendwie konnte er die Grinsebacke nicht ausstehen. Ihre Vergangenheit war auch nicht sehr positiv. Dann bemerkte Gray, wie der rosahaarige in die Runde schaute. „Suchst du jemanden bestimmtes?“ Lucy seufzte nur genervt auf. „Ehrlich Jungs beruhigt euch. An solch einen Ort sollte man keine Schlägerei anfangen.“
Wie auf Stichwort, raunte die Menschenmenge laut auf. „Seht mal da!!!“, schrie jemand aus den Publikum. Gray ließ sich ablenken und blickte auf ein Monitor. In diesen Moment sah er, wie jemand ein Schwert nach Gajeel schmiss. „Scheiße!“, fluchte Gray und wandte sich komplett dem Bildschirm zu. Das würde ärger geben. Lucy schlug ihre Hände vor den Mund und erstickte einen kleinen Schrei.

Gajeel sah schon das Ziel näher kommen. Den Gewinn würde er mitnehmen und als Sieger gefeiert werden. Doch es kam unerwartet. Ein sausen und zischen der Menschen war zu vernehmen. Etwas silbernes flog an ihn vorbei doch es ging alles zu schnell, schon hatte er die Ziellinie erreicht und bremste ab. Sein Hintermann hat versucht sein neues Motorrad anzugreifen. Gajeel kochte innerlich und nahm sein Eisen in die Hand. Das Motorrad wurde abgestellt und der Helm abgenommen. Mit geballten Händen machte sich der Muskelmann auf, um seinen Gegner eine Lektion zu erteilen. Der zweite Platz nahm den Helm nicht ab und sah in Gajeels Richtung. Alle konnten sie nun ahnen, was jetzt kommen mag. Die ersten sprangen schon hinter Gajeel auf und die andere Seite, wo der Schwertwerfer stand, rannte ebenfalls auf die Menschengruppe zu. Es entstand eine „Wall of death“. „Du Pisser wolltest meine Maschiene zerstören. Dafür bezahlst du jetzt!“
Währenddessen blickte Gray zu Natsu und schrie in seine Richtung. „Bring sie hier raus.“

Zu gerne wäre er auf Grays Angebot eingegangen und nicht nur, um von der Frage die der Dunkelhaarige ihm stellte, aber Lucy unterbrach die beiden jungen Männer. Einen kurzen Moment sah er Gray noch fest in die Augen, ehe er nickte und Lucy ein Grinsen schenkte. „Da hast du wahrscheinlich recht.“ Natsu wusste noch zu gut, wie solche Schlägereien enden konnten und dies wollte der sicher nicht herausbeschwören. Auch wenn er früher Spaß daran hatte, das war vorbei.
Wie auf ein Stichwort ging es dann auch los. Die Menschen um sie herum, bekamen Panik, als sie sahen, was sich auf der Rennstrecke ablieferte. Scheinbar wussten auch sie, zu was eine Prügelei an solch einem Ort führen konnte.
Lucy zog er etwas enger an sich, damit sie den Halt auf ihren hohen Schuhen nicht verlor. Er sah sich um. Wo waren Lyon und Juvia? Durch die nun hektisch bewegenden Menschenmassen, konnte er sie noch schlechter ausmachen. Gray rief ihm etwas zu, was er nicht ganz verstand, aber da er auf Lucy deutete, konnte er sich denken, was der Dunkelhaarige sagte. Sie musste hier raus und möglichst ohne Verletzungen abzubekommen. „Komme“, bestimmte er nah an ihrem Ohr und drängte sich durch die Menschenmassen. Die Menschen waren ziemlich Zwiegespalte. Da gab es einmal die, die so schlau waren und schleunigst das Weite suchten und dann gab es die Schau- und Kampflustigen. Die Lebensmüden. Natsu hoffte sehr, dass seine beiden Kollegen zu der ersten Gruppe gehörten und sich ebenfalls auf dem Weg zum Ausgang befanden. Möglichst ohne irgendwelche Brüche oder Prellungen. Aber er wusste, dass er sich auf die zwei verlassen konnte. Sie waren ein gutes Team.

Die Situation eskalierte und um die Rennfahrer, wurde eine „Wall of Death“ gebildet. „So ein Scheiß“, fluchte Lyon. „Wir müssen hier raus.“
„Aber was ist mit Gray?“, fragte Juvia verwundert.
„Ist nicht wichtig“, meinte er und kämpfte sich durch die Menschen, bis Juvia plötzlich stehen blieb. Er drehte sich zu ihr um, und sah in ihr verfinstertes Gesicht. „Was tust du?“
„Du brauchst mich nicht beschützen“, meinte sie ernst.
„Das ist jetzt nicht der richtige…“ Er verstummte, als sie sich von ihm abwandte und in die Richtung ging, in die er Ursprünglich gehen wollte. „Juvia, warte!“ Doch dies hörte die junge Polizisten wahrscheinlich nicht mehr, denn sie wurden durch die Mengen von Menschen auseinandergetrieben. Während er Richtung Ausgang gedrückt worden war, wurde sie Richtung der Rennfahrer gedrückt.

Immer weiter wurde Juvia zu dem Kreis der Menschen gedrängt. Zwischen durch verirrten sich Hände an ihrem Körper und sie konnte nicht sagen, ob dies ausversehen war. „Lyon!“, rief sie, als sie ihn entgültig aus den Augen verloren hatte. Das war nicht ihr Plan, aber sie war eine Polizistin und wollte von ihren Kollegen nicht immer auf ihr Geschlecht reduziert war. Sie konnte sich genauso gut verteidigen, wie Lyon oder Natsu. Doch eventuell hatte Lyon recht, das war wohl der falsche Moment dafür, ihm das klarmachen zu wollen.
Es dauerte nicht lange, bis sie beim äußeren Kreis der „Wall of Death“ ankam und die Männer sahen sie anzüglich und lüstern an. Generell bestand die Wand fast ausschließlich aus dem männlichen Geschlecht. Sie wollte hier weg, ohne Waffe und ihre Kollegen konnte sie hier ganz und gar nichts anrichten und nach ihrem Handy konnte sie in dieser Enge auch nicht greifen., wo war sie hier nur reingeraten. Plötzlich spürte sie wie große Hände sie an ihrer Taille packten und sie hochhoben. „Die Puppe ist wohl Schaugeil“, rief eine Stimme an ihrem Ohr, was einen unangenehmen Schauer auf ihrem Körper erzeugte. „Ermöglichen wir ihr doch, ganz nah dabei zu sein.“ Ein Jubeln kam aus der Menschenwand und plötzlich wurde sie über den Köpfen der Männer weitergereicht. Sie spürte fremde Hände an ihrem Körper und versteifte sich. Sie wusste, wenn sie sich wehrte endete das nur fatal. Letztendlich wurde sie ganz vorne im Kreis abgesetzt und sie erkannte, wie der Typ, der wohl das Schwert geworfen hatte, mit diesem auf den anderen Typen losging. Mittlerweile hatte der Kerl den Helm abgemacht und entblößte einen wirren Blick und ein gehässiges Grinsen. Als er Juvia erblickte, leckte er sich über die Lippen und rief ihr zu. „Wenn ich den Kerl erledigt habe, bist du mein Preis!“ Angewidert wandt sie sich ab und umschling ihren Körper mit ihren eigenen Händen.

Lyon drehte sich während er weiter gedrängt wurde, zu den Monitoren um und erkannte, wie Juvia gerade in die Mitte des Kreises gereicht wurde. Wut stieg in dem Polizisten auf. Er musste so schnell wie möglich zu ihr kommen. Was dachten sich diese Kerle nur dabei, ihr konnte da sonst was passieren. Plötzlich spürte er einen Schlag auf den Hinterkopf. „Geh weiter, Bastard!“ Er fiel zu Boden und fasste sich an die schmerzende Stelle. Seine Hand war voll mit Blut und erschrocken riss er die Augen auf, was waren das für kranke Menschen? Er versuchte aufzustehen, wurde durch das Gedränge aber immer wieder auf den Boden gerissen. Langsam merkte er, wie sich alles um ihn drehte und es langsam dunkel wurde.

Gray traute Natsu zu, dass dieser wusste wie man eine Frau schützen musste. Schließlich hatte er Jahrelang mit den pinkhaarigen gerauft und kannte seine stärken, sowie schwächen. Lucy würde hier heil raus kommen- doch Gajeel war im Epizentrum und somit in Gefahr. Gray würde normalerweise auch abhauen, doch haben beide Komplizen ein stilles Abkommen miteinander. Keiner würde in einer brenzlichen Situation die fliege machen. So wie Gray sich sicher war, dass Gajeel ihn aus der scheiße raus ziehen würde, so konnte dieser sich auch auf seinen Partner verlassen. Mit erhobenen Ellenbogen erkämpfte Gray sich den weg frei. Die ersten Kriminellen kämpften so gewalttätig miteinander dass sie schon anfingen zu bluten. Schlagringe, Schlagstöcke oder nur die bloßen Fäuste, alles wurde benutzt. Gray blickte sich einmal um, konnte aber nicht sehen wie weit es noch war. Ein Kerl packte ihn plötzlich am Arm und boxte ihn in die Seite. „Aah.“ Schmerzhaft hielt er sich die Seite und sah wütend zu den Typen auf. „Na weinst du gleich? Hat bestimmt do-“ Mit einen starken tritt landete der Angreifer auf den Boden. Am liebsten hätte Gray ihn eine Lektion erteilt, doch musste er zu seinen Freund. Die Massen wurden immer enger und frustriert musste er einsehen, dass der weg zu Gajeel undurchdringlich war. Irgend etwas musste man doch finden, womit er die Menschen auseinander treiben konnte. „Hier kann ich nichts mehr tun.“, dachte sich der schwarzhaarige und ließ sich nach hinten drücken. Was kann man gegen große Ansammlungen anwenden... ein Feuerwehr Wasserschlauch?! Doch das waren dumme Einfälle und man konnte hier nichts dergleichen finden.„Ich brauch ein Feuerlöscher .“ kam ihn der entgültige Einfall. Es gab in der Teilnehmerhalle bestimmt ein Löscher. Mit dem neuen Ziel vor Augen kämpfte er sich durch. Doch eine Gestalt vor ihm ließ Gray stoppen. „Lyon?“ ,flüstert er ungläubig und sah seinen alten Freund auf den Boden. Der helle Haarschopf hatte am Hinterkopf rote flüssigkeit kleben. „Er ist verletzt.“ schoss es Gray durch den Kopf. Einige Leute rempelten den am Boden liegenden an. Keiner würde ihm helfen. Mit schnellen schritten und fester Mine machte Gray sich auf, um Lyon aufzusammeln. Vorsichtig schob er seinen Arm hinter seinen Rücken und Stütze ihn von vorne. „Lyon hörst du mich?“ Er würde seinen alten Freund mit in Richtung Teilnehmer Halle nehmen. Sicherlich würde es dort ruhiger sein und keiner rannte zu den dort in der nähe, leer stehenden Garagen.

Der Typ nervte ihn sowas von an. Genervt schwang er sein Eisen Rohr. Dieses Weichei würde er blutig schlagen. Mit einen breiten grinsen umkreiste Gajeel seinen Gegner. Nun bildete sich ein Kreis um sie herum. Wie wilde Tiere, die sich gleich zerfleischen würden, umkreisten sich die beiden. Ihre Helme lagen irgendwo in der Menschenmenge genau wie ihre Motorräder. Das rennen war vergessen. Sie blicken sich in die Augen und provozierten sich gegenseitig. „ Uhihihi… du solltest aufpassen mit wem du dich da anlegst. Ich bin aus der Gang ‚God Slayer‘, der Name ist dir sicherlich bekannt, du niemand.“ Gajeel lachte nur amüsiert auf. „Du spuckst aber große töne, hast aber noch nicht angegriffen.“ Sein gegenüber wollte anscheinend grade ansetzen zum ersten schlag ,als sie unterbrochen wurden. Eine zierliche Gestalt wurde in den Kreis geworfen. Es wurde für einen kurzen Augenblick still und beide sahen auf die zarte Frau hinab. Sie hatte blaues Haar und trug ein schönes Kleid. Als Gajeel ihr Gesicht erblickte, setzte sein Herz kurz aus. „Juvia.“ Niemand schien auf das Gesagte einzugehen und es ging weiter. Die Männer hatten ihre hungrigen blicke auf die Frau gesetzt und Skanten jede kurve von ihr. In Gajeel fing es an zu kochen, als der Großmaul auch noch meinte Juvia als seinen Preis zu nehmen. Das würde er niemals zulassen. Dafür hat er damals gekämpft, dass es ihr doch besser gehen soll als ihm. Mit einen lauten Gebrüll stürzte er sich auf den blonden Typen und holte mit seinen Rohr aus. Mit einen Volltreffer auf dessen Schulter bekam er dessen Aufmerksamkeit wieder und der Kampf begann.

Lucy hatte fürchterlich angst, sie wollte doch eigentlich ein friedlichen Abend genießen und kein Schlachtfest. Gray war verschwunden in den Massen und Gajeel mitten im Zentrum. Leicht fing sie an zu zittern und war verdammt froh, Natsu bei sich zu haben. Sie konnte in dieser Situation keinen klaren Kopf bewahren. „Natsu wir müssen uns nördlich halten. An der Großen Kreuzung sind wir einigermaßen sicher. Wir müssen dort die Polizei rufen.“ Eine Hand umklammerte Natsus Unterarm. Einigemale Stolperte sie über ihre Füße konnte aber durch Natsus griff sicher stehen. Schließlich schafften sie es dann an einer einigermaßen ruhigen Straße.

Lyon spürte, wie die Menschen gegen ihn liefen, einmal hatte er sogar das Gefühl, jemand hätte ihn absichtlich getreten. Plötzlich spürte er, wie er hochgehievt worden ist und hörte seinen Namen. Vor stechenden Schmerzen konnte er die Augen nicht öffnen. Es tat so verdammt weh. "Natsu", murmelte er leise. "Wir müssen Juvia hier raus holen und Hilfe rufen." Ein starkes Stechen zog durch seinen Kopf und aus seiner Kehle entwich ein Schmerzenslaut. "Die werden sich alle gegenseitig töten, wenn wir nichts machen."
Er ließ sich von der Person, die er für Natsu hielt, wehrlos mitziehen. Ihm blieb sowieso keine andere Wahl.

Als Juvia aufsah, sah sie direkt in die Augen des zweiten Mannes, der sich im Kreis befand. Ihre Augen weiteren sich und unwillkürlich ging sie einen Schritt in den Kreis. "Gajeel", flüsterte sie.
Als dieser den Blick abwand und auf den Kerl mit dem Schwert zurannte, schlug sie erschrocken die Hände vor den Mund und eine Träne lief ihr über die Hände. Sie hatte so lange gehofft, ihn wieder zusehen, wusste nicht einmal ob er noch lebte und nun sah sie ihn in solch einer Situation und konnte nichts tun. Warum hatte sie keine Waffe eingesteckt?

'Hoffentlich geht es ihnen gut', ging es dem Pinkhaarigen immer wieder durch den Kopf. Dank der guten Orientierung von Lucy kamen sie tatsächlich zügig aus dem Tumult heraus.
Er sah Lucy mit festem Blick an und nickte dann. Ja, sie müssten unbedingt Verstärkung rufen. Egal, was das für seine Kollegen und ihn bedeutete. Lieber war es ihm, sie wurden alle gekündigt, als tot! Er griff nach seinem Handy und rief direkt den Polizeichef an. Mit der anderen hielt er Lucys Hand und streichelte ihr mit dem Daumen über den Handrücken. Eine Geste, mit der ihr verdeutlichen wollte, dass er da war aber auch sich selbst beruhigte.
"Laxus", rief er in das Telefon als der Polizeichef abnahm. "Wir brauchen Verstärkung! Hier ist eine Massenschlägerei entstanden und Juvia und Lyon sind noch..." Er wurde von der lauten Stimme des Blonden unterbrochen und Natsu nickte ernstblickend. Als nächstes gab er ihm die Adresse durch und legte auf. Er fuhr sich durch die Haare. "Verdammte Scheiße!" Er trat in die Luft. So hatte er sich das ganze nicht vorgestellt.
Er wand sich Lucy zu und sah sie Ernst an. "Hör zu, ich bringe dich zu meinem Auto. Darin wird dir nichts passieren. ich versichere dir, dass Gray und der Rest da wieder rauskommen." Er zog sie hinter sich her und rannte zum Parkhaus zu seinem Landrover mit den abgedunkelten Scheiben. Er riss die Beifahrertür auf und drengte die Blondine sachte auf den Sitz. Leicht beugte er sich über sie, um nach einem Stift aus dem Handschuhfach zu greifen und nahm dann ihre Hand. "Wenn was ist, ruf mich an!" Mit dem Stift schrieb er seine Handynummer auf ihren Handrücken und schloss dann die Autotür zu.

Schweigend sah er auf Lyon, der angefangen hat wirres zeug zu reden. Er konnte nur die Namen Juvia und Natsu vernehmen. Er war etwas wütend auf den pinkhaarigen und dessen Präsens, an solch einen Ort, mit Lyon zusammen. Die beiden hatten wohl etwas zusammen geplant. Das Lyon überhaupt was mit Natsu in seiner Freizeit machte, gefiel Gray gar nicht. Trotzdem würde er seinen alten Freund jetzt nicht im Stich lassen. Ul hätte das bestimmt nicht gewollt. Der Transport von Lyon verlief reibungslos. Die Menschenmengen haben sich etwas gelöst und sie hatten teilweise freie Bahn. Nach unzähligen anstrengenden Schritten erreichten sie die leeren Hallen. Gray beschloss Lyon irgendwo versteckt zu halten. „Du bleibst hier und wartest, noch ist es gefährlich da draußen.“ Ob Lyon überhaupt bei Bewusstsein war wusste Gray nicht, doch er sprach trotzdem weiter. „Du bist erstmal in Sicherheit. Ich hole dich gleich ab.“ Behutsam legte er Lyon hinter drei Kartons und zog seine Jacke aus. Die Jacke breitet er über Lyons Oberkörper und zog sein Oberteil aus, um es unter dessen Blutenden Kopf zu legen. „Wenn du noch einigermaßen bei sinnen bist, drück das auf die Wunde.“ Etwas mulmig sah er auf sein Freund hinab und sah ihn kritisch an.

Gajeel fluchte leicht als sein wendiger Gegner bei ihm einen schlag ergatterte. Seine Oberschenkel fing an zu bluten. Vom spitzen Schwert tropfte Blut auf den Asphalt. Sein Besitzer lachte freudig auf. „Du kannst mich nicht schlagen.“ Der blonde Kerl, hob sein Schwert und leckte einmal über die Klinge, dabei tropfte Gajeels Blut auf dessen Zunge. „Der Geschmack von Sieg.“ ,dabei schossen seine wirren Augen zu Juvia hinüber. Der Blick war wirr und versprach nichts gutes. Gajeel hat gesehen, dass Juvia einen Schritt auf ihn zu gegangen ist, doch er musste versuchen sie zu schützen. Sie umkreisten sich so, dass Gajeel nun genau vor Juvia stand. Angewurzelt und mit ernster Mine blieb er so stehen und blickte über seine Schulter. „Pass auf, dass das Schwert nicht in deiner Nähe kommt. Bleib hinter mir und geh zur Not mit.“ seine Blick war leicht besorgt als er die blau haarige ansah. Doch als er sich wieder seinen Gegner widmete grinste er gefährlich. „Die kleine gehört mir, also Finger weg.“ Überzeugend ließ er sein Rohr in die Handfläche gleiten und sah so aus, als ob er auf den ersten dummen wartet, der sich an Juvia ran machte. Gajeel würde es auch mit der ganzen Bande aufnehmen. Auch wenn er schon am Boden liegen würde.

Lucy hörte das Gespräch mit der Polizei klar und deutlich. Der Austausch über Handy verlief sehr vertraut. Sie blieb leise und machte sich innerlich Notizen. Natsu hat was mit der Polizei zu tun. Kann es sein dass er deshalb hier war, um der Polizei zu berichten? Lucy dachte angestrengt nach und vermutete letztendlich das Natsu ein Detektiv war. Doch konnte sie ihm nicht böse sein, dass Gefühl von Sicherheit überkam die Blondine. Mit leicht roten Wangen ließ sie sich von Natsu leiten und schließlich saß sie nun da, in dessen Auto ….von einen Detektiv. Sie hatte dessen Handynummer auf der Hand stehen. Als Natsu sie verließ fröstelte sie leicht und umklammerte sich selbst. „Hah jetzt hast du deinen gutherzigen Mann gefunden und sogar seine Handynummer. Glücklich solltest du dich schätzen.“ , leise sprach sie vor sich hin und zog langsam ihre hohen Schuhe aus. Zusammengekauert saß sie nun in dessen Auto und presste die Beine an ihre Brust. „Natsu...“ Verängstigt presste sie die Handynummer Hand an ihre Wange und betete dass alles gut werden wird.

Langsam wachte Lyon auf. Er konnte nicht erkennen, wo er war und wusste auch nicht wie er hergekommen war. Aber es roch merkwürdig vertraut. Erst als der Weißhaarige sich aufsetzte, um sich umzusehen und das Stechen durch seinen Hinterkopf zog, fiel ihm die Jacke auf seinem Schoß auf und im selben Moment fiel ihm auch wieder ein, dass er bei dem Rennen war. "Juvia", ging es ihm sofort durch den Kopf. Er musste ihr sofort helfen. Als Lyon sich auf dem Boden abstürzte, um auf die Beine zu kommen, spürte er etwas weiches an der Stelle an der eben noch sein Kopf gelegen musste. Denn als er den schwarzen Kapuzenpulli in der Hand hielt, war dieser voller Blut. Jetzt wusste er auch woher dieser vertraute Geruch herkam. Gray musste ihn hier her gebracht haben. Im selben Moment wurde dem Weißhaarigen unglaublich schlecht und dachte er müsste sich übergeben, was aber glücklicherweise ausblieb. Er musste schleunigst Juvia finden und dann zum Arzt.
Den mit Blut vollgeschmierten Pullover presste er sich gegen den Hinterkopf und dann machte er sich auf wackeligen Beinen auf den Weg in die Halle. Doch hatte er vorerst kaum Orientierung und es dauerte ein wenig, bis er dorthin gefunden hatte.
Das erste was er tat, war auf dem Bildschirm zusehen, als er die Halle betrat. Er erinnerte sich genau, dass Juvia von den widerwärtigen Kerlen in den Kreis gereicht wurde. Sofort erkannte er sie, wie sie verängstigt in der Mitte stand. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er griff gerade nach seiner Waffe in seinem Hosenbund, als ihm etwas auffiel. Der Kerl mit den Piercings schien sie zu schützen.
Er sagte etwas zu ihr und Juvia nickte entschlossen. Es schien tatsächlich nicht nur so zu wirken, er schützte sie eindeutig. Bei jedem Schritt, den er zur Seite ging, tat sie es ihm gleich.
Lyon wusste, dass sie sich gut verteidigen konnte, außerdem war dieser Biker da und nur hier ein zu stehen und sie zu beobachten, brachte auch nichts. Er sah sich in der Halle um und erblickte Gray, der wohl auf dem Weg in dieselbe Richtung war. "Gray", rief er laut und rannte auf ihm zu. Das Adrenalin in ihm ließ ihn die Schmerzen in diesem Augenblick nicht mehr spüren. "Wir müssen sie das rausholen. Hilf mir!"
Er rannte los und blickte dabei zum Bildschirm. Er sah, dass Juvia noch immer hinter dem Gepiercten stand, doch einem dieser Kerle schien dies nicht zu gefallen und er hielt sie fest, den einen Arm um ihren Hals und den anderen um ihr Schlüsselbein gelegt. Es war anscheinend so überraschend, dass sie sich nicht wehren konnte. Und dann brannten die Sicherungen in dem Weißhaarigen durch. Er griff nach der Waffe in seinem Hosenbund und schoss nach oben in das nichts. Er konnte unglaublich froh sein, dass in diesem Moment Natsu und Laxus mit einer bewaffneten Spezialeinheit in die Halle stürmte, sonst wäre es sicher nicht gut ausgegangen.
"Alle auf den Boden!", donnerte Laxus Stimme durch die Halle.

Lyon lag sicher versteckt und sicher. Gray ließ ihn liegen und rannte umher. In der Halle befand sich kein einziger Feuerlöscher. Fluchend sah sich Gray in allen Ecken um. Nirgends fand er etwas vergleichbares. Dann würde er halt mit den Fäusten schlagen. Von seiner Schusswaffe würde er sicherlich kein Gebrauch machen, zu riskant war das schießen in einer Menschenmenge. Schnell machte er sich auf und rannte los. Als jedoch jemand seinen Namen schrie, wirbelte Gray herum. Da rannte er auch schon auf ihn zu. Lyon sah wie ein wild gewordenes Tier aus. Sein verletzter Freund war dreckig und Blutbeschmiert. Die Kopfwunde war nicht seine einzige Verletzung. Gray wollte ihn aufhalten und wieder zu Besinnung bringen, doch redete Lyon wirres zeug und ließ ihn keine Chance zum Sprechen. Wer musste raus geholt werden? Gray wusste es nicht und rannte besorgt hinter den grau Schopf her. „Lyon bleib stehen, du bist verletzt!“ , schrie er ihm hinterher, doch es prallte anscheinend auf taube Ohren. Die Bildschirme zeigten den Kampf mit Gajeel der sich immer noch im Zentrum befand. Es waren so viele kriminelle um sie herum. Im Kreis selbst war noch eine jung Frau mit blauen Haaren. Es sah so aus als ob Gajeel sie beschützen wollte. Dann plötzlich, als Gray die Aufmerksamkeit wieder auf Lyon richtete, zog dieser eine Waffe. Schockiert sah er zu wie ein Schuss Abgefeuert wurde. Gray sprintete zu ihn hinüber und hielt dessen Waffen Hand fest. Mit viel kraft und einer schnellen fließenden Bewegung riss er ihm die Schusswaffe aus der Hand. „Du Schwachkopf. „, schrie er empört. Einer der ersten Regeln die einen beigebracht werden, wenn man sich im kriminellen illegalen Viertel aufhielt, war.
1. Richte niemals deine Schusswaffe gegen Banden Mitglieder. 2. Falls du es doch tust, dann sei dir bewusst dass sie dich erschießen oder langsam töten.               3. Schusswaffen sind tabu bei großen illegalen treffen, außer es herrscht Bandenkrieg.
Gray kannte all die Vorschriften und war nicht dumm seine Waffe zu nutzen. Bevor er allerdings Lyon was davon erklären konnte kam eine Spezialeinheit aus den nichts geschossen. „Scheiße die Bullen!“, schrie einer laut. Die ersten verschwanden schnell. Gray sah Lyon ernst an und zog an dessen Hand. „Lauf los. Lass dich nicht von der Polizei erwischen.“ Laut wurde der Befehl gegeben dass sie auf den Boden sollen. Einige betrunkene rannten auf die Polizei zu und wollten sich mit ihnen anlegen. Das war ihre Chance abzuhauen. „Lyon, JETZT oder sie schnappen uns!

Das Geschrei, dass eine Einheit hier ist, drang auch bis ins Zentrum. Der Kreis löste sich langsam auf, da die ersten flohen. Gajeel schlug einigen Typen noch auf die Schnauze und löste Juvia aus den griff des Typen. „Fasst sie nicht an.“ Sein eigentlicher Gegner hat sich aus den Staub gemacht, als der Schrei kam. „Feigling… Egal ich werd mir nun das nehmen was mir zusteht.“ Ohne Vorwarnung nahm Gajeel, Juvia auf die Schulter und schwang sein Eisen Rohr. „Platz machen ihr Wichte.“ Mit seinen Rohr erkämpfte sich der Muskelmann den weg frei. Juvia war ein Leichtgewicht und hinderte ihn kein Stück. Auf den Boden fand Gajeel schließlich sein Helm liegen und schnappte sich diesen beim vorbei rennen. Sein Motorrad stand nicht weit weg. Auf den Lack waren Kratzer und Dellen. Jemand stand am Motorrad und versuchte es zu klauen. Mit einen kräftigen kick traf er den Dieb, der dann auch auf den Boden liegen blieb. Vorsichtig setzte er Juvia ab und gab ihr den Helm. „Zieh den auf und setzt dich auf das Bike!“ Kurz überprüfte er das Motorrad damit sie sicher losfahren konnten. Als alles sicher aussah stieg Gajeel ohne Helm auf und blickte kurz zurück. „Halt dich fest.“ Die ersten Polizisten kamen schon in Gajeels Blickfeld.

Lucy saß noch einige Minuten in Natsus Auto und hatte sich wieder beruhigt. Jetzt konnte sie wieder klar denken. „Ich muss hier raus. Wenn Natsu ein Detektiv ist, dann wird er mich sicherlich als Zeuge vernehmen lassen. Ich muss hier raus.“ Es tat ihr leid den jungen Mann so zu enttäuschen, doch sie wollte nicht dass Gray und Gajeel in Schwierigkeiten steckten. Sie zog ihre Schuhe wieder an und stöhnte kurz. „Nie wieder hohe Absätze.“, jammerte die Blondine. Schließlich griff sie nach den Türöffner und drückte. Es passierte nichts. Die Tür blieb zu. „Scheiße er hat abgeschlossen!“. Panisch rüttelt sie nun am Hebel.

Mit weit aufgerissenen Augen sah Lyon sich zu seinen Kollegen um. Er hatte jetzt genau zwei Möglichkeiten: Gray verhaften oder ihn laufen lassen. Er wandte sich wieder zu Gray um und seine Miene wurde ernst. „Leg die Waffe auf den Boden und hau ab“, zischte er dem Schwarzhaarigen zu. Der Schwarzhaarige hatte ihm seine Waffe in einem Moment der Schwäche abgenommen, Lyon war über seinen Schuss selber so erschrocken, dass es für seinen alten Freund spielend leicht sein musste, ihm die Waffe zu entreißen. Noch hatte Gray die Chance dazu zu fliehen. Gray hatte ihm geholfen, ihn davor bewahrt, von verrücktgewordenen Kriminellen zertrampelt zu werden. Er hatte etwas gut bei ihm, auch wenn es dann schon das zweite Mal war, dass er ihn laufen ließ. „Auf den Boden habe ich gesagt“, schrie Laxus ein zweites Mal, dieses Mal noch viel lauter und bedrohlicher. Mit dem Blonden war wirklich nicht gut Kirschen essen und Lyon freute sich jetzt schon auf das Gespräch mit ihm. „Hau endlich ab“, zischte er den Schwarzhaarigen noch einmal an und sah fordernd auf seine Polizeiwaffe. „Ich schwöre, ich sorge dafür, dass du keine Probleme kriegst.“ Über seine Schulter hinweg sah er zu Laxus, der seine Kollegen schon zum festnehmen geschickt hatte.

Juvia verspürte pure Erleichterung, als sie hörte, dass ihre Kollegen vor Ort waren, doch als plötzlich Gajeel nach ihr Griff und sie über ihre Schulter warf, entkam ihr ein erschrockener Schrei und dann wurde ihr klar, dass es nicht für jeden vor Vorteil war. Wobei ihr das eigentlich egal gewesen wäre, doch es handelte sich hier nun mal um Gajeel. „Lass mich runter, Gajeel!“, flehte sie ihn schon förmlich an. „Ich will nicht, dass du Schwierigkeiten bekommst!“ Doch entweder konnte oder wollte der große Mann sie nicht hören. Er setzte sie aufs Bike und drückte ihr seinen Helm in die Hand. Sie sah nach Hinten und erkannte die Polizisten. Wenn sie jetzt darauf bestehen würde, hierzubleiben, würden sie Gajeel schnappen und das wollte Juvia nicht. Nach all den Jahren hat sie ihn endlich wiedergesehen, konnte sich bei ihm für alles bedanken, was er für sie getan hatte. Ein trauriges Lächeln war auf ihren Lippen, als sie daran dachte, dass er sie schon wieder gerettet hatte. Dabei wollte sie doch gar nicht mehr gerettet werden, deshalb war sie doch Polizistin geworden. Sie umfasste seinen muskulösen Oberkörper und lehnte ihre Stirn gegen seinen Rücken. Die Chance mit ihm zu reden, musste sie unbedingt nutzen.

Natsu beobachtete, wie Juvia von dem Muskelprotz herausgetragen wurde, der Mitverursacher der Massenpanik hier war. Sofort rannte er hinterher, sagte noch einem bewaffneten Kollegen bescheid und rannte so schnell er konnte hinterher. Da sie am anderen Ende der Halle waren, dauerte es, bis er ihnen raus gefolgt war. Gerade so konnte er noch erkennen, wie der Kerl vor einer zierlichen Gestalt auf das Motorrad stieg. Der Pinkhaarige war sich sicher, dass es sich um Juvia handelte und sie schien keinerlei Anstalten gemacht zu haben, um sich zu wehren.
Dem anderen Polizisten der direkt hinter ihm war, gab er Entwarnung und schickte ihn wieder rein. Der Pinkhaarige selbst, rannte zum Parkhaus, in dem sein Auto stand. Er riss die Fahrertür auf und legte den Rückwärtsgang ein, ohne Lucy zu begrüßen. Es war keine Zeit um noch kompliziert zu wenden, also fuhr er auf den schnellsten Weg rückwärts aus dem Parkhaus. Erst als sie draußen auf der Straße waren und er wieder Vorwärts fuhr, sah er sie finster an. „Den gepiercten Kerl, kennst du ihn?“, fragte er schärfer als gewollt. „Er hat meine Kollegin auf seinem Motorrad entführt.“

Verwundert sah Gray zu Lyon. Was erzählt er da nur für ein Mist?! Dann fiel der Groschen und Gray verstand. Er verstand wieso Lyon so in der Bank gehandelt hat. „Du bist einer von denen.“ , sagte er in Monotoner Stimme und sah seinen alten Freund prüfend ins Gesicht. Ein erneuter Befehl ließ ihn zusammen zucken und Gray sah einen großen breiten Mann in uniform herumschreien. Dieser sah ganz und gar nicht zimperlich aus und würde einen bestimmt beim Abführen die Knochen brechen. Gray sah wieder zu seinen gegenüber und verzog die Mine. „Ich geh jetzt!“ zu mehr war er nicht imstande und drückte Lyons Schusswaffe an dessen Oberkörper. Dann lief er los und mischte sich unter Menschen. Er hatte seine Tricks und kannte Seitengassen die ihn unbemerkt beim verschwinden halfen. Die ganze Zeit rannte Gray und musste wie die Tage zuvor wieder an Lyon denken. Polizist war er ….und Gray war in dessen Augen sicherlich ein schwer Verbrecher. Etwas aus der puste blieb Gray an einer Häuserwand stehen und schnappte laut nach Luft. So einen Sprint hatte er schon lange nicht mehr zu Fuß gemacht. Die Nacht war kalt und Gray fröstelte leicht. „Verdammt, wieso hab ich den Dummkopf noch gleich meine Sachen gegeben?!“, fluchte er leise und schüttelte sich einmal. Dann viel ihm wieder ein das er nicht allein losgegangen ist. Lucy und Gajeel waren noch irgendwo da draußen. Gray suchte in seiner Tasche nach sein Handy und wählte zuerst Lucys Nummer. Ungeduldig wartete er und lehnte sich an die Wand.
Lucy schrie kurz erschrocken auf als Natsu einen rasenden Start hinlegte. Sie flog nach vorne und konnte sich noch grade so abstützen, um nicht mit den Gesicht an der Scheibe zu kleben. Als es wieder vorwärts ging, schnallte sie sich schnell an. „Hey was ist-“ Barsch wurde sie von Natsu unterbrochen. Von den liebenswerten jungen Mann war nichts mehr zu sehen. Lucy hörte ihm erschrocken zu und überlegte kurz, ob er da wirklich Gajeel beschrieb. Auf Nummer sicher sah sie verwundert drein und schüttelte wortlos den Kopf. „ Tut mir leid. Kenne ich nicht!“ Sie war sehr gut, wenn es darum ging ihre Schauspiel stärken zu benutzen. Etwas kleinlaut fragte sie den Fahrer ohne ihn dabei anzuschauen, ob er ein Detektiv sei. Sie wollte nicht in den Schlamassel drin stecken. Gajeel hat bestimmt keine bösen Absichten, dachte Lucy und kaute auf ihre Lippe. Dann klingelte ihr Handy und sie ging schnell ran. „Hallo?“ Grays Stimme drang durch das Handy. „Lucy geht es dir gut?“ , er klang etwas aus der puste und die Blondine vermutete, dass es ihm gut ging, sonst hätte er auch von seinen Problem gesprochen. „Ja alles gut ich bin in Natsus Auto. Wir sehen uns bestimmt bald und dann erzähl ich dir alles.“ Sie legte auf um zu verhindern, dass Gray noch irgendwelche unangenehmen fragen stellen konnte.

Als Juvia sich festhielt gab er Gas und sie fuhren los. Hinter sich konnte er noch geschreie hören. Doch der Lärm wurde immer leiser. Nun musste Gajeel sich auf die Straße konzentrieren und bog auf die Hauptstraße ab. Als sie an eine Kreuzung vorbei fuhren konnte er aus den Augenwinkel Blaulichter sehen. Schnell fuhren sie weiter und überquerten die erste rote Ampel. Zum Glück war dies ein relativ ruhiger Bezirk, wo kaum Autos fuhren. Gajeel grinste und fuhr nun 100 Km/h auf den letzten freien Metern. Sie kamen an eine T Kreuzung an. Dies war nun sein Revier. Der unverletzte Fuß landete auf der Straße und sie drifteten nach links ab. Sein Motorrad konnte zwar Dellen haben aber noch konnte es fahren wie eine Göttin. Sie fuhren weiter und Gajeel wurde langsamer. Er merkte dass sein Motorrad noch problemlos fahren konnte, doch sein Körper wollte langsam nicht mehr. Schließlich fand Gajeel einen passenden Parkplatz vor der großen Einkaufsstraße. Das Motor wurde ausgeschaltet und er stieg ab. Sein Verletztes Bein fing heftig an zu zittern. „Verdammt.“

Lyon hatte überhaupt nicht daran gedacht, dass Gray noch nicht wusste, dass er zur Polizei gehörte. War das in der Bank nicht eindeutig gewesen? Anscheinend nicht genug, denn der Schwarzhaarige wirkte wirklich überrascht, als er ihm die Waffe gegen seine Brust drückte. Lyon verzog keine Miene. Nahm die Waffe entgegen und sah Gray dabei zu, wie er verschwand. Er sah sich zu dem Chief um, der gerade mit zwei Kerlen beschäftigt war, die sich noch immer heftig schlugen. Drei Mal schoss er in die Luft ehe er seine Waffe auf die beiden richtete. "Auf den Boden habe ich gesagt, verdammte Scheiße!"
Das Adrenalin schien zu schwinden und die laute Stimme seines Vorgesetzten verursachten starke Kopfschmerzen. Lyon fasste sich an den Kopf und bemerkte, dass er noch immer das Oberteil von Gray in der Hand hielt. Was war nur aus ihnen geworden? Er ging auf Laxus zu, der dabei zusah, wie zwei Kollegen die beiden eben noch prügelnde Kerle auf den Boden überwältigen und Handschellen anlegten. Bixlow und Freed, wenn er sich nicht irrte. Diese beiden waren eher selten auf der Polizeiwache, meist befanden sie sich in der unmittelbaren Nähe des Polizeichefs und das ließen sie die anderen auch deutlich spüren. "Chief", begrüßte er Laxus, "ich werde Natsu und Juvia versuchen zu erreichen!"
Mit einem finsteren Blick sah er den Weißhaarigen eindringlich an, blickte förmlich in ihn hinein. "Danach berichtest du mir verdammt noch Mal Bericht, was diese Scheiße hier sollte, Vastia!"
Lyon nickte ernst und rannte los. Zu aller erst in das Parkhaus, um zu sehen ob das Auto von Natsu noch dastand. Doch das tat es nicht. Sofort griff er nach seinem Handy um seine Kollegen anzurufen. Hoffentlich ging es ihnen gut.

Schweigend hörte er dem Gespräch seiner Beifahrerin zu. Als sie auflegte, seufzte er laut und nuschelte leise: "Das war nicht richtig von mir." Er war nicht gut in so etwas, das wusste Natsu selbst sehr gut, doch er musste sich bei Lucy entschuldigen. "Ich... Du kannst ja nichts dafür, dass er sie mitgenommen hat. Es tut mir leid, Lucy." Während des letzten Satzes sah er ihr fest in die Augen, um die Ehrlichkeit seiner Worte zu untermauern. "Ich hatte nur gehofft, dass du ihn kennst. Weißt du, sie ist meine Kameradin, wenn ihr etwas zustößt, verzeihe ich mir das nie." Er sah mittlerweile auf die Straße. "Wo soll ich dich hinbringen? Bevor ich sie suche, muss ich dich in Sicherheit bringen."

Erschrocken über die Schnelligkeit in der Ortschaft, krallte sie sich in das Oberteil ihres Kindheitsfreundes. Das war eindeutig ein Verstoß gegen die Verkehrsordnungen, aber das war wohl kaum der richtige Zeitpunkt, Gajeel darauf hinzuweisen. Als sie dann die Blaulichter von weiten sah, wurde ihr bewusst, dass auch sie heute gegen einige Dinge verstoßen hatte. Auch wenn sie das für Lyon tat, sich von Natsu überreden lassen hat und Gajeel endlich nach all den Jahren wiedersehen konnte, entschuldigte nichts ihre Tat. Sie wusste, dass dies Konsequenzen haben würde und dass Laxus dies nicht einfach so akzeptieren würde. Durch die Angst vor der ungewissenen Zukunft, wurde der Blauhaarigen schlecht. Glücklicherweise hielt Gajeel nur einige Augenblicke später. Sie waren auf einem ziemlich kleinen Parkplatz angekommen, wahrscheinlich von einer Arztpraxis. Er war von einer Hecke umringt, so dass man nur durch die Einfahrt auf die Straße blicken konnte. Gajeel stieg ab und sein Bein zitterte stark. Ihr fiel wieder ein, wie der Kerl mit dem irren Blick ihn getroffen hatte. "Gajeel", hauchte sie leise als sie Abstieg und den Helm abnahm. Eine Träne kullerte über ihre Wange. "Es tut mir so leid. Es ist alles meine Schuld."
Doch jetzt war nicht der richtige Augenblick um zu weinen, Gajeel brauchte dringend Hilfe, sonst entzündete sich die Verletzung sicherlich noch. Sie kniete sich vor ihn und riss an seinem Hosenbein, doch der Stoff gab nicht nach. Also biss sie kurzer Hand rein und riss mit den Zähnen, bis sie ein Knirschen des Stoffes hörte. Zufrieden lächelte sie zu ihm auf und riss dann das Hosenbein mit den Händen ab.
Sie klatschte sich die Hände ab und riss dann an dem Saum ihres Kleides und trennte ein Stück ab, glücklicherweise war der Stoff nachgiebiber als der von Gajeels Hose und rasch hatte sie einen länglichen Stofffetzen in der Hand und kniete sich wieder vor Gajeel. "Das kann jetzt weh tun, Gajeel", sagte sie Ernst und band dann den Stoff fest im seine Wunde. Dann sprang sie auf und lächelte ihn an. "Das sollte bis zum Arzt erst einmal reichen!" Sie sah zu ihm auf und ihr Gesichtsausdruck wurde nachdenklich. Sie hatten sich so lange nicht gesehen und trotzdem hatten sie sich sofort erkannt, es war fast wie Schicksal und das freute die Blauhaarige. Ohne weiter darüber nachzudenken, schlang sie ihre Arme um den Oberkörper des großen, kräftigen Mannes und flüsterte in seine Brust hinein. "Danke, Gaji."

Langsam wurde es unangenehm in den Schatten zu sitzen. Genug kraft wurde geschöpft und Gray würde nun versuchen irgendwie nach Hause zu gelangen. Wobei das zu Hause Lucys Schloss war. Doch zuerst musste er sich orientieren. Gray erhob sich und betrat die Hauptstraße. Kein Auto fuhr und auch keine Einwohner liefen herum. Mit verschränkten Armen ging er auf den Fußgängerweg weiter und sah in den Himmel. Diese Nacht endete unerwartet. Lyon hat alles wieder auf den Kopf gestellt. „Polizist…“, flüsterte er immer noch leicht ungläubig. Kurz kramte Gray sein Handy heraus um zu schauen wie spät es war. Einige Minuten nach Mitternacht und er lief wie ein Streuner herum. Seufzend steckte er das Handy wieder weg und ging weiter. Er ist relativ weit gekommen und wusste echt nicht, wo er sich hier befand. Doch die Gegend sah für ihn recht nobel aus. Hier würde er sicherlich keine bedenken haben müssen, dass er in eine Gang hineinläuft. Gray verlor sich in seinen Gedanken und ging weiter grade aus. „Hoffentlich muss ich heute nicht auf der Straße pennen.“, grummelte er vor sich hin. Denn Gray war verdammt nochmal Müde und hatte kein Geld in den Taschen.

Lucy knetet ihre Hände und war überrascht von Natsus Intensiven Blick. Problemlos vergab sie, den jungen Mann und konnte nicht mehr böse sein. Wenn Lucy sich in seine Situation hinein versetzen würde, hätte sie wahrscheinlich nicht anders reagiert. „Natsu...ist schon okey. Ihr geht es bestimmt gut.“ ,versuchte sich den Fahrer zu beruhigen. Lucy sah aus den Fenster hinaus und blickte in den Abendhimmel. Viele Sterne waren heute Nacht zu sehen. Als Natsu schließlich fragte, wo er sie hinbringen sollte, dachte sie nach. „Fahr bitte zur großen Fischerbrücke. Dort kannst du mich rauslassen. Ich wohne dort in der nähe. “Bis zu ihrem Haus war es tatsächlich nicht mehr weit, nur einige Minuten Fußmarsch.

Gajeel ließ sich von Juvia behandeln und biss die Zähne zusammen. Die kleine hatte Ahnung was sie da tat und Gajeel vertraute ihr, seine tiefe Verletzung an. „Es wird von alleine heilen.“ Er würde sicherlich kein Arzt aufsuchen der später seine Personalien durchsah und ihn nach der Behandlung an die Polizei weiter reichte. Grimmig sah er auf seine Verletzung. Das würde etwas zeit zum verheilen benötigen. Juvia sprach mit einer weichen Stimme. Gajeel sah auf die kleine Dame hinab und konnte nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Damals war sie noch ein kleines zierliches Mädchen und jetzt eine taffe Frau. „Es ist nicht deine Schult.“ Dann wurde er stürmisch von ihr Umarmt. Kurz zuckte sein Bein schmerzlich, doch er ließ sich nichts anmerken und tätschelte ihren Haarschopf. „Du brauchst mir doch nicht zu danken. Ich wollte den Kerl eh eine reinhauen, du hattest mir einen Grund mehr gegeben, den Typen mein Eisen in den Rachen zu schieben.“ Gajeel sah etwas verlegen zu Seite und scannte die Gegend. Keiner beobachtete ihren intimen Moment. Etwas überrascht von sich selbst, nahm er Juvia tatsächlich kurz in die Arme. Er hatte angst sie zu zerquetschen und drückte auch nicht zu fest. „Ich fahre dich nach Hause. Diese Nacht war anstrengend.“ Langsam löste er sich von Juvia und ging auf das Motorrad zu. Er nahm den Helm in die Hand und reichte ihn der blau haarigen. „Setz den auf!“ Gajeel wusste dass er hart wirkte, doch innerlich freute er sich sehr dass er derjenige war der sie wieder gerettet hat. Ihre Vergangenheit war grausam, doch Gajeel wollte das wenigstens Juvia die hellen schönen Seiten des Lebens erfahren konnte.

Verzweifelt wählte er schon zum dritten Mal die Nummer seiner Blauhaarigen Kollegin. Warum ging sie nicht ran? Lyon schnappte sich nach Absprache einen Streifenwagen und machte sich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Vielleicht war sie schon zu Hause und ist erschöpft ins Bett gefallen. Ihm würde es schon reichen, wenn das Licht in einem ihrer Zimmer durch das Fenster strahlen würde. Dann könnte er beruhigt nach Hause fahren. Wobei es ihm um einiges besser ging, hätte sie ihm bestätigt, dass es ihr gut ging. Er fuhr an der Bank, in der er vor nur einer Woche Gray Fullbuster nach Jahren wiedergetroffen hat. Während er eine Bank überfiel und eine Waffe gegen ihn richtete. Lyon fuhr an der Bank vorbei und schüttelte den Kopf. Er musste sich auf die Straße konzentrieren, nicht dass er noch jemanden übersah, der die Straße überquerte. Schon genug Mist hatte er verzapft. Nicht nur, dass er civil auf einem illegalen Straßenrennen war, nein, er lief auch noch Gray laufen und Juvia hatte er auch aus seinen Augen verloren. Die Marke sollte man ihm wegnehmen. Er spürte wie seine Augen langsam schwächer wurden, die Wunde am Kopf machte dem Weißhaarigen wirklich zu schaffen.
Als er eine Person auf dem Bürgersteig erblickte, formte er seine Augen zu Schlitzen, um besser sehen zu können. Wenn er sich nicht irrte, trug der Kerl kein Oberteil. War es nicht viel zu kalt? Er schüttelte seinen Kopf ungläubig, wobei sein Blick den Hoodie auf dem Beifahrersitz Steiff. Gray!
Er war schon fast an ihm vorbei gefahren, als er eine Vollbremsung durchführte und einige Meter vor Gray auf der Straße zum stehen kam. Sofort stieg er aus dem Streifenwagen und schaute über das Dach, um sich auch zu gewissern, dass es sich um Gray handelte. "Gray!", rief er in die Dunkelheit. "Steig ein, ich bin dir was schuldig!"

Natsu nickte kurz. "Wahrscheinlich hast du Recht." Er fuhr zu der besagten Brücke und blieb stehen. Grinsend drehte er sich zu ihr und kratzte sich verlegen den Kopf. "Ich sollte euch Frauen nicht unterschätzen, was?", fragte er. Einen kurzen Moment überlegte er, ob er ihr nicht noch anbot, sie nach Hause zu begleiten, doch hatte sie sicher ihre Gründe, dass sie nicht wollte, dass er dies tat. Er sah aus dem Fenster und sah das dunkle Wasser, welches den Nachthimmel spiegelte. "Du willst wahrscheinlich nicht, dass ich dich nach Hause bringen", begann er und lächelte sie dann wieder an. "Aber du hast meine Nummer und wenn du Mal wen brauchst, kannst du sie jederzeit benutzen." Er zwinkerte ihr zu und machte sich dann schon darauf gefasst, dass er sie nicht mehr wiedersehen würde.

Ein herzliches Lächeln bildete sich auf ihren feinen Gesichtszügen, als sie spürte, wie Gajeel ihre Umarmung erwiderte.
Sie wiedersprach dem Schwarzhaarigen nicht und setzte sich seinen Helm auf und stieg hinter ihm auf. Dieses verträumte Lächeln, hatte sie die ganze Fahrt über nicht ablegen können. Zu glücklich war sie darüber, in dieser Nacht mit Gajeel zusammenzusein. Sie gab ihm den Weg an und als sie ankamen, stieg sie ab. "Wenn du willst, kannst du noch mit hochkommen und ich mache dir was zu essen." Sie rechnete nicht mit einer Zusage, doch fragen kostete schließlich nichts. Sie wollte was für den Älteren tun, ihre Schuld begleichen. Dann druckste sie ein wenig herum. "Weißt du", begann sie vorsichtig. "Ich habe eine Freundin, die ist Ärztin. Sie würde sich die Wunder sicherlich Mal anschauen... ohne Fragen zu stellen." Ihr Blick wurde Ernst. "Bitte überleg es dir."

Ein Auto hielt auf der Straße an. Gray sah skeptisch drein und wollte grade weitergehen, als er die unverkennbare Stimme von Lyon Vastia hörte. Eigentlich hatte er ihre letzte Begegnung noch gar nicht verdaut und schon stand sein Freund wieder vor ihm. Doch dieses mal hatten sie mehr zeit zum reden. Gray überquerte die Straße. „Ich brauch dich nicht. Doch mir ist Arsch kalt und im Auto ist es sicherlich wärmer als hier draußen.“ Er öffnete die Beifahrertür und stieg ins Auto hinein. Er erkannte erst ziemlich spät, dass das Auto ein Polizeiwagen war. Gray verschränkte seine Arme und wartete darauf das Lyon los fuhr. Dann bemerkte er ,dass irgendwas auf den Sitz lag und zog es hervor. Gray hielt seine dreckigen und Blutverschmierten Oberteile in der Hand. Ohne ein Drama draus zu machen, zog er sich sein blutiges Shirt an. „Du bezahlst die Reinigung.“ informierte er seinen Freund noch kurz. Eigentlich war Gray sehr froh das er nicht mehr allein herumirrte ,sondern jetzt bei jemanden sein kann. Mit cooler Mine sah er hinaus. „Was macht dein Kopf?“

Vorsichtig stieg Lucy aus und merkte gleich wie unangenehm ihre Schuhe drückten. Doch das war nebensächlich und sie blickte zu ihren Chauffeur. „Ich danke dir Natsu, du bist ein...netter Kerl.“ Verlegen sah sie weg und wollte grade die Tür schließen als sie noch einmal inne hielt. „Ich -“ doch sie verlor sich in Natsus Augen und vergaß die letzten Worte. Lucy blinzelte einige male, als sie merkte dass sie ihn regelrecht anstarrte. „Eh… also. Einen schönen Abend noch. Ich schaff den weg nach Hause.“ Sanft schloss sie die Autotür und winkte Natsu zu. Mit etwas weichen knien machte sie sich auf den weg. Dabei konnte Lucy immer noch nicht fassen, dass sie Natsus Nummer ergattert hatte. Ihr Herz schlug schneller. „Doch ich werde ihn nicht zurück rufen, Gajeel und Gray würden in der Klemme stecken, wenn Natsu erfährt wie wir alle zueinander stehen.“, dachte sie deprimiert und sah hilfesuchend auf ihre Hand mit der Nummer.

Gajeel stand vor Juvias Heim und hörte in sich hinein. Sollte er die Einladung annehmen?! „Ja.“, schrie eine innere Stimme. Er nickte ihr zu und ging zu seinen Gefährt. „Zeig mir einen sicheren Platz, wo mein Motorrad gut versteckt ist.“ Er würde mit kommen. Denn sein Bein schmerzte noch intensiver als vorher. Die Rückfahrt war wohl zu anstrengend. Leicht musste er sich an sein Motorrad abstützen, um sein Bein zu schonen. „Ich bleibe.“ Das Juvia eine Ärztin kannte machte Gajeel stolz. Juvia hatte guten Anschluss gefunden. Er brachte sein Motorrad in Sicherheit und folgte Juvia schließlich. "Dann geh mal voran, Boss!", scherzte er und grinste breit.

Etwas verwundert darüber, dass Gray tatsächlich in den Streifenwagen einstieg, setzte auch Lyon sich wieder auf den Fahrersitz und schloss die Tür. Eigentlich hatte er erwartet, dass der Schwarzhaarige ihm an den Kopf warf, dass er ihn in eine Falle lockte. Entweder Gray war total verzweifelt oder er vertraute Lyon tatsächlich ein wenig.
Er schaltete die Sitzheizung auf dem Beifahrersitz an und drehte die Heizung im Auto auf. Dann fuhr der Weißhaarige auch schon langsam los.
"Sollte auf jeden Fall noch zum Arzt", meinte er Schulterzuckend und schwieg eine Weile. "Danke, dass du mich da rausgeholt hast. Die Rechnung begleiche ich natürlich."
Die nächste Straße bog er rechts rein und blieb vor Juvias Wohnung an. Er sah hoch und sah, dass sowohl im Wohnzimmer als auch in der Küche das Licht brannte. Das bedeutete, dass sie zu Hause angekommen war. Erleichtert atmete der Weißhaarige aus. Sicherlich brauchte sie Ruhe und ging deshalb nicht an ihr Handy. Einen Moment überlegte er, ob er nicht doch klingeln sollte, doch entschied er sich dagegen. Er hatte Gray im Auto, der sicherlich auch erschöpft war und vielleicht sogar Redebedarf hatte.
"Wo soll ich dich hinbringen?", fragte er Gray und setzte das Auto dann in Bewegung.

Natsu sah Lucy noch hinterher, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden war. Vielleicht hätte er sie noch nach ihrer Nummer fragen sollen. Aber die hätte sie ihm wohl eh nicht gegeben. Er Schlug seine Stirn auf das Lenkrad und verursacht somit ein Hupen in der stillen Gegend. "Ups", machte er nur und zündete dann die Zündung. Während er langsam die Straße entlang fuhr, wählte er Juvias Nummer.

Freude kam in der Blauhaarigen auf und sie begann zu strahlen. "Wie schön!" Sie dachte kurz nach und dann drehte sie sich um und wieder zu Gajeel. "Das Motorrad kannst du auf den Hinterhof stellen." Sie zeigte auf das große Tor des Hinterhofs, wo auch einige Autos von Nachbarn standen. "Also, worauf hast du Hunger?", fragte sie gerade als sie vorab zum Tor ging, um es zu öffnen. Plötzlich spürte sie ein leichtes Summen an ihrer Brust. Verwundert nahm sie ihr Handy aus der Brusttasche. Ein Anruf von Natsu. "Ich muss da kurz rangehen, stell dein Motorrad einfach ab", lächelte sie ihn herzlich an.
Natsu fragte, ob alles in Ordnung sei und ob sie schon zu Hause war. Sie versicherte ihm, dass es ihm gut ginge und wünschte ihm eine gute Nacht. Als sie hinterher auf ihr Bildschirm sah, erkannte sie, dass Lyon sie bereits einige Male versucht hatte zu erreichen. Wohl hatte sie die leichte Vibration während der Fahrt nicht mitbekommen. Mit einem schlechten Gewissen, schrieb sie ihm, dass sie zu Hause war und es ihr gut ging. Natürlich auch, dass er sich keine Sorgen machen sollte und wünschte ihr eine gute Nacht.
Lächelnd suchte sie den Haustürschlüssel an ihrem Bund und wartete an der Tür auf Gajeel.

Seine Augen wurden immer schwerer und Gray döste ab und zu weg. Die wärme, die von der Sitzheizung ausging, lullte ihn recht schnell ein. Auch das leise arbeiten, der Motoren war entspannend. Nach einer Zeit fuhr Lyon ran und sie blieben noch vor einer Wohnung stehen. Verwundert sah er sich um und dachte zuerst, sie würden zu Lyon nach Hause fahren. Doch dieser blieb nur im Auto und sah zu den Fenstern nach oben, wo licht brannte. Schulterzuckend setzte er sich wieder bequem hin und schloss die Augen. Erst als Lyon wieder Sprach, öffnete Gray diese. „Geh erstmal zum Arzt. Auf mich wartet eh keiner.“ Lyon hatte immer noch eine Kopfverletzung. Gray verstand nicht, wieso Lyon andere Dinge vor seiner Gesundheit stellte. Während sein alter Freund sich durch checken ließ, würde er im Auto die Augen zu machen und etwas schlafen. Der ganze Chaos war zu anstrengend.

Lucy ging die beleuchtete Straße entlang und hörte kurz noch ein entferntes Hupen. Verwundert drehte sie sich um, doch sah sie kein Auto. Sie ging weiter und erreichte schließlich ihr Heim. Vor dem Tor drückte sie auf ein roten Knopf und sprach ins Mikro. „Lucy hier. Macht auf.“ Augenblicklich wurde das Tor geöffnet und sie konnte zu Fuß, über den Kieselweg gehen. Mit wackeligen schritten und einigen gefluchten Wörtern, wurde sie von ihrer Bediensteten erwartet. „Meine Prinzessin ist wieder da. Sind sie wohlauf?“ Lucy stöhnte und sah die Bedienstete an. „Wie oft muss ich dir sagen, dass du mich nicht so nennen sollst.“ Die Frau sah nur emotionslos zu ihr und schien sich nicht rechtfertigen zu müssen. „Mir geht es gut. Ist jemand zurück gekommen?“ Sie sprach von Gray und Gajeel. Doch die rosa haarige Bedienstete verneinte ihre Frage und verschwand schließlich. „Hach… ich hoffe den beiden geht es gut.“ Unten in der Eingangshalle zog sie ihre Schuhe aus und ging in ihr Zimmer. Dort angekommen schrieb sie sich gleich Natsus Nummer auf. „Nicht dass ich seine Nummer noch verliere.“

Sie betraten die Wohnung und Gajeel war überrascht, dass es tatsächlich sehr bequem aussah. Damals hatten sie recht bescheiden gelebt. Luxus war schon, Strom in der Wohnung zu haben. Juvias Wohnung sah lebendig und fröhlich aus. Man fühlte sich gleich wohl und willkommen. Gajeel zog seine Stiefel aus und ging gleich in die Küche, um sich dort auf einen Stuhl zu setzen. Das teuer aussehende Sofa, wollte er mit seinen schmuddeligen Klamotten, nicht dreckig machen. „Hast du was zu trinken da?“ ,fragte er gleich nachdem er sich gesetzt hat. Er sah sich währenddessen schweigend um.

Lyon nickte nur wortlos und fuhr dann in die Richtung des Krankenhauses. Auf der Fahrt zu diesem herrschte Schweigen in dem Auto und nach nur weniger Zeit bemerkte Lyon ein gleichmäßiges Atmen, dass daraufhin wies, dass sein Beifahrer eingeschlafen war.
Als er auf den Parkplatz des Krankenhauses stehenblieb, holte er sein Handy heraus und sah eine Nachricht von Juvia. Erleichtert atmete der Weißhaarige aus, ihr ging es gut.
Leise stieg er aus dem Auto und machte die Tür zu, darauf bedacht, seinen Mitfahrer nicht zu wecken.
In dem sterilen Gebäude angekommen, brauchte der junge Mann ersteinmal eine Weile, um sich zu orientieren. Er hasste es dort und war möglichst selten dort.
Gerade sah Lyon sich um und suchte den richtigen Gang, als eine freundliche, bekannte Stimme an sein Ohr drang. "Lyon?", fragte sie freundlich. "Was ist mit deinem Kopf passiert?"
Lyon sah in große blaue Augen und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. "Ein Einsatz", zuckte er mit den Schultern.
"Ich habe gerade Zeit", sagte sie besorgt und sah sich kurz um. "Komm mit."
Während der Behandlung sagten sie kein Wort, doch hatte Lyon das Gefühl, dass Lisanna irgendetwas bedrückte. Zuerst säuberte sie die Wunde und holte mit einer Pinzette übriggebliebene Glassplitter aus der Wunde heraus. Anschließend wurde die Wunde noch genäht. Als Lisanna fertig mit der Behandlung war, atmete sie tief ein. "Sag mal", begann sie zögerlich, "hast du Mal wieder was von Natsu gehört?"
Lyon hob eine Augenbraue. Er wusste genau, wie sehe es dem Pinkhaarigen auch heute noch zu schaffen machte, dass seine Kindheitsfreundin von ihm abgewandt hatte, als er auf die schiefe Bahn gerieten war. Er begann zu Lächeln. "Er ist seit 2 Jahren mein Partner."
Augenblicklich vergrößerten sich die Augen der Krankenschwester fast um das doppellte. "Ehrlich?", fragte sie erstaunt. "Ich wusste ja gar nicht, dass ihr... also, dass Natsu... ich hatte ja keine Ahnung", stammelte Lisanna.
"Das Natsu?"
"Auf Männer steht."
Fragend sah Lyon sie an. Als es klick machte, schüttelte er heftig seinen Kopf. "Was? Nein! Er ist mein Kollege, mein Partner bei der Polizei!"
"Oh." Einen Augenblick schwiegen beide peinlich berührt, ehe Lisanna das Wort wieder an sich nahm. "Wie kam es dazu?"
"Frag ihn das doch selbst."
"Ich glaube kaum, dass er das will." Lisanna senkte ihren Kopf und lächelte traurig. "Ich habe ihn einfach im Stich gelassen."
"Glaub mir, dass will er", zwinkerte Lyon der Krankenschwester zu. "Ich gebe dir seine Nummer, dann kannst du ihn anrufen.
Nachdem Lyon Lisanna die Nummer seines Kollegens auf einen Notizblock schrieb, ging er wieder zum Parkplatz. Sie hatte ihm Tabletten gegen die Schmerzen gegeben und empfiehlte ihm, eine Nacht zur Beobachtung zu bleiben. Doch daran dachte der Weißhaarige nicht einmal. Aus irgendeinem Grund hatte er Angst, dass Gray aus dem Wagen verschwunden war, weshalb er so schnell wie möglich zurück wollte.
Leise setzte er sich wieder ins Auto und der Schwarzhaarige schien noch immer zu schlafen. Doch war Lyon sich nicht ganz sicher, weshalb er leise fragte: "Hast du denn einen Ort zum Schlafen?" Die Antwort seines Kindheitsfreundes von vorhin, stimmte ihn nachdenklich. Er meinte, dass niemand auf ihn wartete. An sich nichts wildes, auf Lyon wartete auch niemals zu Hause, doch klang es aus dem Mund des Schwarzhaarigen irgendwie dramatischer. Vor seinem Augen sah er ein Bild von Gray, wie er unter einer Brücke auf einigen Zeitungen lag. Hoffentlich war er nicht obdachlos. "Du kannst auf meiner Couch schlafen", verließ das Angebot seine Lippen, bevor er überhaupt darüber nachgedacht hatte.

Auch wenn Gajeel nicht so aussah, wusste der Mann sich zu benehmen. Das bewies, dass er seine Schuhe im Flur ausgezogen hatte, ohne dass Juvia ihn darum beten musste. Sie schmunzelte darüber und führte ihn dann in das Wohnzimmer. Er ging aber gleich durch das Wohnzimmer in die Küche und setzte sich auf einen ihrer vier Stühle. Juvia schüttelte den Kopf darüber. Hinter diesem gefährlich aussehenden Mann steckte ja so viel mehr, als man erwartete.
"Aber natürlich", lächelte sie ihn an und drehte sich zum Kühlschrank an. Als sie diesen öffnete, schlich sich ein Strahlen auf ihr Gesicht und sie begann zu grinsen. "Als hätte ich es geahnt", drehte sie sich zu Gajeel um und hielt eine Flasche Quast in der Hand.
Es war früher das Lieblingsgetränk der beiden. Immer wenn Gajeel ein wenig Geld zusammen gespart hatte, brachte er eine Flasche mit, weil Juvia es so gerne hatte. Als ihre eigenen Eltern noch lebte, hatten sie es immer zu Hause. Doch ihre Pflegeeltern hatten immer nur Leitungswasser für die Kinder da.
Juvia nahm zwei Gläser aus dem Hängeschrank, goss sich und Gajeel etwas ein und setzte sich dann auf den Stuhl ihm gegenüber. "Wie in alten Zeiten", schüttelte sie lächelnd den Kopf. "Du rettest mich und darauf trinken wir ersteinmal Quast."
Unmittelbar danach, wich ihr glücklicher Gesichtsausdruck einem nachdenklichen. "Meine Freundin hat keine Spätschicht. Sie kann Morgen erst um 7 Uhr hier sein." Sie sah ihn bedauernd an. "Hälst du das solange aus?" Meredy und Juvia hatten erst gestern darüber gesprochen, da sie sich Mal wieder treffen wollten.

Das leise schließen der Autotür weckte ihn etwas. Grays Augen blieben geschlossen, doch lauschte er aufmerksam. Lyon stellte ihm leise eine frage. Ob er ein Ort zum schlafen hat. Natürlich hatte er bei Lucy ein eigenes Zimmer und hat sich dort quasi eingenistet, mit Gajeel. Doch bräuchte Lyon davon, nichts zu wissen.
Mit immer noch geschlossenen Augen hörte er weiter zu. Lyon würde ihn mitnehmen, zu sich nach Hause und ihn eine Nacht ermöglichen. Gray blickte etwas neugierig zu den grauhaarigen und musterte ihn. „Ich frag mich schon die ganze zeit, wie du wohl lebst. Nimm mich mit in deine kleine Einzimmer Wohnung. Auf deine Gastfreundschaft freue ich mich.“, mit einen leichten grinsen sah er zu den größeren auf. Etwas neugierig ist er ja schon auf Lyons Heim. Er erwartete nicht viel, da er personal und eine Villa kannte. Lucy hatte halt Geld und Lyon war nur ein Polizist. Der musste bestimmt jeden Taler umdrehen, um über die runden zu kommen.
Entspannt legte er sich wieder zurück und genoss die wärme der Sitzheizung. Lyon würde ihn sicher nicht einfach aus den Auto schmeißen. Gray kannte ihn zu gut. An seiner stelle würde er vermutlich nicht anders handeln. Wieder driftete er weg und vertraute Lyon. Wenn sie sicher beim Polizisten ankommen, würde er erstmal richtig schlafen. Irgendwann würde Gray sich bei ihm bedanken, wenn die Situation etwas entspannter wird.

Gajeel nahm das Getränk entgegen und musste breit grinsen. „Gute Wahl kleine.“ ,kommentierte er die Flüssigkeit. Durstig fing er an zu trinken und verschluckte sich beinahe. Dann erzählte Juvia von ihrer vertrauten Ärztin. Schulterzuckend nahm er dies in. „Alles gut. Ich hab einmal zwei Tage mit einer Schussverletzung überlebt….also schaff ich das auch mit diesem Kratzer. „Sein Blick wanderte zu seiner eingewickelten Verletzung, die den Stoff verfärbt hatte. Nun klebte es blutgetränkt an der Wunde. „Ätzend dieser Schnitt.“ Gajeel lehnte sich im Stuhl zurück und sah Juvias zerrissenes Kleid an. „Ich werde dir ein neues Kleid kaufen. Deins ist jetzt kaputt.“ Sein Blick wanderte über ihren Körper. Innerlich musste Gajeel gestehen, dass sie gut aussah. Etwas ertappt fühlend, sah er schnell weg und blickte sich in der Küche um. „Wie gesagt, es macht mir nichts aus, dass sie erst morgen kommt. Bring mir einfach ein paar Kissen und ich mach es mir hier, in der Küche, gemütlich.“ Sicherlich würde er Juvias Möbel nicht beschädigen. Ihr schwarzes Kleid musste schon unter seiner Existenz leiden.

Etwas über die Antwort des Schwarzhaarigen verwundert, begann Lyon zu grinsen. "Alles klar", meinte er etwas belustigt. Gray wollte ihn provozieren, doch der würde noch staunen, wenn er das moderneingerichtete Apartment des Weißhaarigen sah.
Sie fuhren in die Tiefgarage, welche zu dem hohen Gebäude gehörten, in dem Lyon ein Drei-Zimmer-Apartment bewohnte. Zwar gab es in dem Gebäude noch viel größere und um einiges teurere Wohnungen, doch die konnte sich der junge Polizist nicht leisten. Generell konnte er es sich nur leisten, weil er seine gesamte Jugend und Ausbildung als Kellner für eine Veranstaltungsfirma arbeitete. Er hatte viel geschuftet, aber das hatte sich gelohnt. Von der Tiefgarage fuhr ein Fahrstuhl in die einzelnen Stockwerke. Lyon ging vor und drückte den Knopf, um in das 7. Stockwerk zu gelangen. In den ersten acht Stockwerk gab es jeweils zwei identische Arpatments. Die restlichen fünf ganz oben des Gebäudes, bestanden aus einem Apartment. Dort lebten reiche Menschen. Wobei lebte wohl das falsche Wort war, es diente ihnen als Unterkünfte, falls sie beruflich in Magnolia oder Umgebung waren, als Rückzugsort oder aber auch, wenn sie ihre Eben brachen. Nichts wofür Lyon sich interessierte. Er war froh, eines der unteren Apartments bekommen zu haben, die Menschen in dem Gebäude interessierten ihn nicht.
Die Tür auf der linken Seite führte in seine Wohnung und durch diese ging er schließlich auch. Im Flur angekommen, wartete er auf Gray und zog seine Schuhe Währenddessen ein. "Willkommen in meiner kleinen Einzimmerwohnung", grinste er und hob die Arme zum präsentieren.

Juvia nickte. Sie war ja froh, dass er sich wenigstens überhaupt behandeln ließ.
"Kommt gar nicht in Frage!" Sie sah ihn entgeistert an. "Du schläfst selbstverständlich auf dem Sofa und ein neues Kleid kaufst du mir auch nicht." Ihr Gesichtsausdruck wurde warm und sie schüttelte lächelnd den Kopf. "Wir sollten deine Wunde erstmal reinigen und dann einen vernünftigen Verband drum machen. Nicht, dass es sich noch entzündet.
Juvia ging voran und betrat das Badezimmer. Sie verdeutlichte ihm mit einer Handbewegung, sich auf den Toilettendeckel zu setzen. Sie holte aus ihrem Schrank einen Waschlappen und aus dem Erste-Hilfe-Kasten einen Verband. Vorsichtig griff sie nach dem durchgenässten Stoffetzen und nahm ihm ab. Dann befruchtete sie den Waschlappen am Hahn der Badewanne und begann zu tupfen. So etwas hatte sie schon öfters getan und sie wusste, dass es weh tat, doch war es nötig. Die Wunde sah schlimm aus und ihr Gesicht verzog sich schmerzhaft. "Gajeel, ich weiß es geht mich nichts an...", begann sie leise und wandte den Blick dabei nicht von der Wunde ab. "Aber wieso tust du das?"

Er lief Lyon hinterher, blieb die ganze Zeit ruhig und scannte die Umgebung. Es war kaum zu übersehen, dass die Wohnung im reichen Viertel standen. Mit immer noch blutbeflecktem Shirt, folgte er den älteren. Als er seine Wohnungstür aufschloss und sein Heim präsentierte musste Gray innerlich zugeben, dass er eine echt große Wohnung besaß. Ihm gefiel die innen Einrichtung. Gray ging an Lyon vorbei und sah sich im Raum um. Es war ein großes offenes Zimmer und wirkte nicht beengend. Zum Glück verdient er als Polizist gut und muss nicht in einer kleinen herunter gekommenen Hütte leben. „Ich kenne größere Wohnungen. Doch deine wirds auch bringen.“ Natürlich würde er Lyon nicht die Genugtuung geben und ihm sagen, wie toll er seine Wohnung fand. Gray zog sich das Shirt aus, welches sich langsam unangenehm anfühlte. „Ich geh duschen. Wo ist das Bad?“ Der schwarzhaarige wollte den ganzen Dreck von sich spülen, er fühlte sich sehr schmutzig. Sicher würde Lyon eine Dusche besitzen und seinen kleinen Kriminellen Freund nicht dreckig auf den Sofa schlafen lassen. Gray zog seine Schuhe aus, dann folgte seine Hose. Die blutigen dreckigen Sachen schmiss er dann über einen Stuhl. Erwartungsvoll drehte er sich zu Lyon um und wartete. „Also…?“

Ächzend setzte er sich auf den Toilettendeckel und ließ Juvia machen. Die wunde pochte gereizt und sah nicht gesund aus. Doch er blieb standhaft und kein Ton kam aus seinen Mund als er behandelt wurde. Juvia sprach vorsichtig und stellte die Frage, die Gajeel ihr nie beantworten wollte. Er kannte die Antwort selbst nicht. Kurz schloss er die Augen und überlegte. Ja, wieso tat er das alles nur?!
Stöhnend öffnete er die Augen. Er blickte in Juvias schönes Gesicht, dass ihren Schmerz wieder spiegelte. „Es ist einfacher als das normale Leben.“, schnell sah Gajeel wieder weg, da er Juvias enttäuschten Ausdruck nicht sehen wollte. „Ich bin für dieses Leben geschaffen. Der Abschaum muss auch gebändigt werden.“ Mehr wollte er ihr nicht erzählen. Sie konnte ruhig einen Versager in ihm sehen. Ihm war es gleich was die anderen von ihn dachten. ´Doch dir ist nicht egal, was Juvia von dir denkt.´, sagte eine leise Stimme in seinen Kopf.
Seine Aufgabe war es die Banden untereinander niedrig zu halten. Wenn es keinen geben würde der sich um die ganzen kriminellen kümmert, würde schon ganz Magnolia voller gewalttätigen Banden besetzt sein. Gajeel stand auf und sah auf Juvia hinab. „Letztendlich geh dich das nicht an, da hast du recht, meine Liebe.“ Seine Harte Miene löste sich langsam und er flüsterte ganz leise. „Danke für die Behandlung. Ich geh schlafen.“

Lyon verdrehte die Augen, als Gray sich einfach mitten im Raum auszog, doch musste er auch ein Grinsen verkneifen. Er war noch immer wie früher, fühlte sich überall zu Hause. "Klar", meinte er und deutete mit einem nicken in die Richtung, in der sich das Badezimmer befand. "Hinter der Wand rechts und dann gleich noch Mal Rechts." Er nahm die Hose und den Pullover des Schwarzhaarigen in die Hand und drückte sie Gray gegen die Brust. "Wenn du sie gleich in die Waschmaschine schmeißt, wasche ich sie dir später noch", meinte er kühl und ließ Gray dann alleine im Wohnraum stehen und ging durch sein Schlafzimmer in den Ankleideraum und schnappte sich zwei Jogginghosen​ und zwei Shirts aus diesem. Jeweils für Gray und für ihn. Er wollte nur noch raus aus seinen Klamotten und zog sich schnell um. Dann nahm er noch einen Bettbezug und Bettwäsche aus dem Schrank und ging wieder in den Wohnraum. Seine schmutzigen Klamotten schmiss er vor die Badezimmertür, die neuen für Gray legte er feinsäuberlich auf einen Stuhl und dann bezog er das Sofa für den Jüngeren.
Er hatte Hunger und ging in den Küchenbereich um Eier zu machen, doch als er diese gerade aus dem Kühlschrank nehmen wollte, spürte er ein Stich in seinem Hinterkopf. Diese Wunde war wirklich nicht ohne. Er setzte sich auf den Hocker an der Theke und vergrub seinen Kopf in seinen Händen. Unerträglich waren diese Schmerzen.

Juvia wagte es nicht, den Älteren zu unterbrechen. Doch sie sah ihm genau an, dass es ihm nicht leichtfiel mit ihr darüber reden. Sie nickte bedrückt, als er sagte, dass es sie nichts anging. Doch der letzte Satz zauberte erneut ein Lächeln in ihr Gesicht. Sie schwieg kurz, doch bevor er den Raum verlassen hatte, flüsterte sie noch: "Du bist kein Abschaum, Gaji."
Als sie alleine im Bad war, stand sie auf und klopfte sich die Knie ab. Sie sah in den Spiegel und sah wirklich schrecklich aus. Doch das war nicht wichtig, denn sie hatte Gajeel wieder und jetzt konnte sie sich endlich revanchieren und ihn da raus holen. Entschlossen sah sie in ihr Spiegelbild. Als sie das Bad verlassen hatte, holte sie noch eine Decke aus ihrem Schlafzimmer und brachte sie Gajeel. "Wenn du Hunger bekommst, bedien dich einfach", zeigte sie zu dem offenen Küchenbereich hinter ihm. "Oder sag mir bescheid."
Sie ging zur Tür und drehte sich noch Mal zu ihm um. Mit besorgtem Blick sah sie zu ihm. Sollte sie ihn noch fragen, ob sie diesen Typen kannte? Sie konnte ihm helfen, wenn er Probleme hatte. Doch hatte Gajeel ihr gerade gesagt, es ginge sie nichts an... Aber war das wirklich so? Kaum merkbar schüttelte sie den Kopf. "Gute Nacht, Gajeel."

Gray nahm sein Zeug und ging ins Bad, dort schmiss er alles in die Waschmaschine. Auch seine Socken sowie Unterwäsche zog er aus und verfrachtete diese in die Maschine. Nackt betrat er die Dusche. Das kalte Wasser entspannend seinen Körper. Tausend kleine Wassertropfen schafften es, dass er sich wieder lebendig fühlte. Gray liebte es kalt zu Duschen. Damals zu Ul´s Zeiten, gab es nur Kaltes Wasser zum Duschen. Nach all den Jahren hat sich Gray dran gewöhnt. Er wollte und konnte nicht mehr warm duschen. Denn sonst würde er Gefahr laufen eines Tages Ul zu vergessen.
Sorgfältig wusch er sich den Dreck aus den Haaren und beendete schließlich die kalte dusche. Einige Handtücher befanden sich gestapelt im Badezimmerschrank. Gray zog sich eins hinaus und trocknete sich ab. Auf seine Körper entdeckte er unzählige schnitte und blaue Flecken. „Hm, nicht mehr als sonst.“ kommentierte er sein Spiegelbild und verließ das Bad.
Vor der Tür lagen Lyons dreckige Klamotten auf den Boden. Gray hob sie auf und schmiss sie ebenfalls, in die Waschmaschine hinein. Ohne Bekleidung betrat er den Raum und fand Klamotten auf einen Stuhl. Wortlos nahm er sich dies und zog sie an. Das Sofa war schon vorbereitet und Grays Körper schrie nach einer Pause. Doch zuerst war sein Freund Lyon dran.
Dieser saß auf einen Hocker und sah sehr kaputt aus. Gray ging auf den älteren zu und stellte sich hinter ihn hin. Vorsichtig strich er einige graue Haarsträhnen beiseite, um sich die zugenähte Wunde anzusehen. „Du solltest das kühlen.“ Seine Finger entfernten sich und er ging zum Kühlschrank hinüber. Dort fand er ein Eisfach und öffnete dieses. Vorsichtig nahm er ein Kühlpaket hinaus und wickelte es in ein Handtuch ein. Gray drückte ihm das eingewickelte Kühlpaket in die Hand. „Hier, kühl.“
Wie Selbstverständlich, bedient er sich selber und öffnete einige Schränke in Lyons Küche, bis er schließlich die Gläser fand. „Ah da sind die Gläser. Willst du auch was?“

Ein warme Gefühl machte sich in ihm breit, als sie den alten Spitznamen aussprach. Gajeel musste das lächeln unterdrücken, dass sich langsam bildete. Zu peinlich, wenn ihn jemand so dumm lächeln sehen würde. Etwas Müde ging Gajeel zum Sofa hinüber und sah kurz skeptisch auf den hellen Stoff. Juvia brachte eine Decke und verabschiedete sich von ihm. Dankbar sah der Muskelmann ihr hinterher. Diese Fürsorglichkeit kannte er kaum. Bei Lucy hatte er zwar ein Dach über den Kopf, doch er lebte recht abgeschieden von den Anderen. Gajeel hat kaum Kontakt und lebt eher allein. Schlägereien und Schießereien waren seine Zuneigung. Seine Aufmerksamkeit galt wieder dem teuer aussehenden Sofa. Hoffentlich würde er kein Schmutzflecken machen. Gajeel beschloss seine Lederjacke und Kugelsicher Weste auszuziehen. Die Sachen schmiss er auf den Boden und legte sich hin. Sein Bein schmerzte wieder und er zog scharf die Luft ein. „Scheiße...“
Schließlich hat er sich einigermaßen bequem hingelegt und schloss erschöpft die Augen. Da sein Körper und Verstand wusste, dass er bei Juvia sicher war, schlief er auch schnell ein. Leider hat er vergessen das Licht zu löschen und lag nun im beleuchteten Wohnzimmer.

Lyon hörte, wie der Jüngere aus dem Bad kam. Allerdings beachtete er seine Schritte nicht weiter. Daher erschrak der Weißhaarige auch, als er plötzlich kühle Finger an seinem Hinterkopf spürte. Die Kälte tat gut und Lyon konzentrierte sich für einen Moment einzig auf diese. Seine Augen entkrampften sich. Fast schon traurig war er, als Gray seine Hände wieder von ihm ab ließen.
Kühlen. Richtig, er brauchte Grays Hände nicht zum Kühlen, er hatte schließlich ein Kühlakku im Eisfach. Doch auf diese Idee kam der Schwarzhaarige wohl vor ihm, denn er holte bereits eins heraus und drückte es ihm in die Hand, welche auf dem Tisch lag. Lyon nahm es ihm entgegen und drückte es gegen die Wunde. "Danke", sagte er leise. Die Augen hielt er noch immer geschlossen, das Licht war in diesem Moment einfach zu hell für seine Augen und seinen Kopf. Dabei hatte er das Schmerzmittel doch vor gar nicht langer Zeit bekommen. Vielleicht sollte er Lisanna nach einem stärkeren Mittel fragen.
Erst als Gray sich wieder von ihm entfernt hatte, öffnete er die Augen und verfolgte den Gast. Er holte Gläser heraus. "Ja." War die knappe Antwort. "Im Kühlschrank steht kaltes Wasser."
Er erhob sich vom Stuhl, schließlich wollte er noch die dreckige Wäsche von sich und Gray waschen. Doch kaum stand er auf beiden Beinen wurde ihm unheimlich schwindelig. Er hielt sich am Hocker fest und blieb einen Moment dort stehen. Wieder kniff er die Augen zu. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie lächerlich ironisch diese Situation war. Ein amüsiertes und gleichzeitig verachtendes Schnaufen presste der Polizist durch seine Lippen. "Ich geh zu diesem Rennen um dich dranzukriegen, dir daraus zu helfen und dann hilfst du mir aus der Not." Er schüttelte seinen Kopf, was den Schwindel nicht besser machte. "Tja, vielleicht hast du mir sogar mein Leben gerettet."
Nun sah er zu Gray, mit einem undefinierbaren Blick. Er sah nur den verschwommenen Umriss des Jüngeren. "Ich glaube ich muss..." Ein Würgen drang aus seiner Kehle und schneller als erwartet, war er im Badezimmer über der Toilettenschüssel gebeugt und übergab sich in die Toilette. Vielleicht hätte er doch im Krankenhaus bleiben sollen. Doch was wäre dann mit Gray gewesen? Der Gedanke daran, dass der Jüngere irgendwo draußen schlief, ließ ihn seine Entscheidung nicht bereuen. Glücklicherweise hatte Lisanna ihn ersteinmal für ein paar Tage krankgeschrieben auch wenn Lyon sagte, dass er es nicht brauchte. Im Nachhinein war er froh.